Cadbury – Beatrice (Betsy) Cadbury

C wie Cadbury

Seit einiger Zeit lese ich wieder vermehrt englische Bücher, um wieder etwas aufzupeppen, was längere Zeit verstaubte. Ich kann es selbst manchmal kaum glauben, dass ich als Kind zumindest eine Zeit lang in England lebte...

Eine wunderbare Gelegenheit hierfür das Buch “Beatrice Cadbury. The hiress who gave away her fortune”  von Fiona Joseph.

Ich liebe gewöhnliche und aussergewöhnliche Lebensgeschichten von Männern und Frauen.

Beatrice Cadbury, die mit ihrem Mann Kees Boeke und ihren acht Kindern wirksam in der Welt war.

Sie setzten sich radikal (also an der Wurzel packend) für Frieden und Gemeinschaft ein und bauten eine Schule (Werkplaats Kindergemeenshap) auf, wo erstmals Soziokratie praktiziert wurde.

Beatrice war eine sehr reiche Mit-Erbin einer Schokoladendynastie (Cadbury Schokolade). Sie hatte jung die Möglichkeit (Ende 19. Jhdt) die Welt und asiatisch-afrikanisch-arabische Länder zu erkunden, was sie stark prägte. Ihr Vater Richard, ein Fabrikant, sozial-reformierte sein Unternehmen und führte mit seiner Frau erstmals in England eine qualitativ hochwertige Kinderbetreuung ein, was neben vielen sozialen positiven Wirkungen auch zu wirtschaftlichem Erfolg führte.

Beatrice vermachte ihr Erbe einer Vereinigung, einem Trust, aus Mitarbeitenden der Schokoladenfabrik, damit sie es selbständig einsetzten, wo immer sie es selbst für notwendig hielten. Dies war gar nicht einfach, denn dieses Geschenk wollte lange Zeit nicht angenommen werden und auch ihre Brüder waren nicht gerade begeistert von der Idee, dass die Schwester und ihre Familie ganz reduziert leben wollten und überhaupt den Kapitalismus als die Wurzel von Krieg und jeglicher Ungerechtigkeit ansahen.

Auch ihre Meinung und ihre Radikalität wandelten sich im Laufe der Jahre, nicht aber ihre Grundhaltung: in jedem Menschen das Beste zu sehen und anderen (Kulturen, Religionen, Menschen, Ideen,…) mit Liebe und Offenheit zu begegnen.