N wie Nachbarschaftsparlamente in Indien
Oder – Himmel auf Erden?
In den 90er Jahren begann der Journalist und Pfarrer Edwin John in Kerala in Indien einfache dörfliche Nachbarschaften strukturiert zu verbinden, sodass die Menschen für sich selbst eine politische Stimme hatten.
Sie begannen für ihre Anliegen und Fragestellungen selbst Lösungen zu entwickeln, und sie begannen, gemeinsam zu entscheiden über Dinge, die sie in ihrem Alltag betrafen. Und das funktionierte richtig gut und veränderte das Leben der Leute in kurzer Zeit zum Besseren. So war zum Beispiel schnell mehr Geld für die Bildung der Kinder zur Verfügung, weil es nicht für teure andere Dinge ausgegeben wurde oder endlich wurde ein Haus saniert, das schon lange darauf wartete.
Die soziokratische Kreisorganisationsmethode
Edwin John suchte nach Literatur zu dem, was die Nachbarschaften und er da machten und stiess dabei auf Gerard Endenburg und die soziokratische Kreisorganisationsmethode. Dann las und lernte er alles was er konnte darüber und liess sein Wissen und Know-How in die Parlamente einfliessen.
Hunderttausende
Mittlerweile gibt es hunderttausende solcher Nachbarschafts-Units, die strukturiert miteinander verknüpft sind. Zu einer Unit gehören 4 – 30 Menschen. So sind die Gruppen nur so groß, dass auch jede:r gehört wird und den Mut und Raum bekommt, zu sagen, was zu sagen ist (smallification). Niemand wird übergangen. So im Kreis kann sich jede:r in die Augen sehen, jede:r kommt dran. Respekt vor der eigenen Meinung und der der anderen.
Ein Interview von Jerry Koch-Gonzales mit Edwin John „Heaven on Earth“ gibts übrigens auf YouTube.